Workaholic.
Dass dieser Ausdruck auch sehr ernst gemeint und gefährlich sein kann und nicht nur etwas ist, was salopp daher gesagt werden kann, ist den meisten gar nicht bewusst. Gerade in Deutschland ist dies bisher zu selten Thema.
Ein Workaholic zu sein, also wirklich ernsthaft arbeitssüchtig zu sein, ist ein vorhandenes Problem in der heutigen Arbeitswelt. Es kann viele Folgen mit sich bringen und nach sich ziehen. Die Folgen können sich sowohl auf die Psyche und auf das Wohlbefinden negativ auswirken.
Vor allem die Leute, die flexibel sind was ihren Arbeitsort und ihre Arbeitszeit betrifft, sind extrem gefährdet in eine Arbeitssucht zu verfallen. Durch Fehlen eines festen Arbeitsumfeldes, wie z.B. eines Büros, kann möglicherweise auch eine gewisse Struktur fehlen, wodurch die Arbeit selbst schwer koordiniert werden kann. Das Verschmelzen von Arbeit und Freizeit erfolgt durch die nicht vorhandene räumliche Trennung sehr stark und erschwert es nach getaner Arbeit abzuschalten. Man verliert leicht den Überblick, setzt sich keine klaren Grenzen und hört gar nicht mehr auf zu arbeiten.
Wissenschaftliche Einordnung – Workaholic
Es existieren verschiedene Skalen und Konzepte suchthaftes Arbeiten zu definieren und die Stärke der Ausprägung zu messen. Da wäre die Workaholism Battery (Robinson, 1996), die Multidimensional Workaholism Scale (Clark u.a. 2020) oder die Bergen Work Addiction Scale (Andreassen u.a., 2012). Jede Skala dieser Tests umfasst unterschiedlich viele Dimensionen und Items und definiert unterschiedliche Hauptdimensionen des Phänomens.
Für diese Beitragsreihe ist vor allem die Dutch Work Addiction Scale (Schaufeli u.a., 2006) interessant und relevant bzw. die kurze Version dieses Tests.
Sie umfasst zwei Dimensionen und zehn Items. Zum einen das exzessive Arbeiten mit schnellem Arbeiten, sehr langen Arbeitszeiten und dem Bearbeiten von verschiedenen To Do’s gleichzeitig (Verhaltensdimension).
Dimension zwei, das zwanghafte Arbeiten (kognitive Dimension), kennzeichnet sich durch den Tatendrang zu arbeiten. Egal ob hart zu arbeiten ohne Spaß, nicht in der Lage dazu zu sein nebenbei abzuschalten oder auch mit einem schlechten Gewissen geplagt zu werden sollte man mal nicht arbeiten (Urlaub oder Krankheit). Nur wenn beide Dimensionen auf einen Erwerbstätigen zutreffen, kann von suchthaftem Arbeiten ausgegangen werden. h
Wie ernst die Situation wirklich in Deutschland ist, hat eine Analyse von Beatrice van Berk, Christian Ebner und Daniela Rohrbach-Schmidt untersucht und herausgefunden.
Was die Ergebnisse gezeigt haben, wird der nächste Blogbeitrag beleuchten. Sein Sie also gespannt!
Bis dahin schauen Sie sich gerne die weiteren Beiträge auf unserem Blog unter https://www.moseven.de/feelgoodnewwork-2/ an.