Bei Unternehmen, die Social Commerce betreiben, ist es nicht untypisch, dass Mitarbeiter einen nicht wirklich kleinen Teil ihrer Arbeitszeit auf Social Media-Plattformen verbringen. Gut möglich, dass Kommunikation mit Kunden, Durchführung von Umfragen, Posten von Storys und Recherche zu neuesten Trends ihren Aufgabenbereich fallen. Allerdings sind Social Media-Plattformen wirklich verlockend und schnell hält man sich dort länger auf als geplant – oder als für die eigentliche Arbeit notwendig.
In der heutigen Zeit verkauft sich Authentizität und Spaß eben über Social Media. Daher müssen Mitarbeiter, die für diesen Bereich zuständig sind, auch tief in die Welt von Social Media eintauchen, um überzeugen zu können.
Allerdings fällt immer wieder auf, dass gerade bei diesem Teil des Social Commerce die Grenzen zwischen Arbeit und Vergnügen immer mehr verschwimmen.
Bei dem sogenannten Work-Life-Blending handelt es sich um ein Phänomen, dass bereits seit einiger Zeit immer öfter durch z.B. Home Office auftritt. Manche Arbeitnehmer arbeiten gut und gerne, wenn sie sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen und zeitlich flexibel sein können. Andere wiederum fühlen sich einem allgegenwärtigen Stress ausgesetzt, sodass sie nicht das Gefühl haben, jemals mit der Arbeit aufhören zu können. Man ist immer erreichbar, sei es per Mail oder Telefon und es wird erwartet, dass man auch immer antwortet, selbst an Wochenende oder Feiertagen.
Dies sind ernst zu nehmende Themen, die auf jeden Fall im eigenen Unternehmen angegangen werden sollten. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen es für SocialMedia-Beauftragte im Social Commerce ein ganz anderes Problem gibt. Sie vergessen, dass Sie arbeiten sollten und verlieren sich bei der „Recherche“ in den endlosen Weiten des eigenen Feeds.
Die Ablenkungsgefahr auf SocialMedia-Plattformen wie Instagram, Tiktok und Co. ist immens. Das ist nun nicht überraschend – schließlich wurden sie bewusst so konzipiert, dass man so viel Zeit wie möglich auf ihnen verbringt. Fehlt es einem Mitarbeiter nun an Disziplin, kann es durchaus vorkommen, dass zwei bis drei Stunden ins Land ziehen, ohne dass die eigentliche Aufgabe erledigt wurde.
Um dem entgegenzuwirken, wollen wir Ihnen einige hilfreiche Tipps geben, die es Ihren Mitarbeitern ermöglichen, der Verlockung zu widerstehen, während der Arbeitszeit private Interessen auf Social Media zu verfolgen.
Zuerst einmal sollten Sie Dienstgeräte zur Verfügung stellen, auf denen private Accounts nicht erlaubt sind – am besten Geräte, die sich von den privaten Geräten Ihrer Mitarbeiter unterscheiden. Diese visuelle Trennung hilft dabei, Arbeitszeit und private Zeit prägnanter voneinander zu trennen.
Außerdem sollten Sie Ihre Mitarbeiter dazu anhalten, Aufgaben wie Recherchearbeitenzeitlich zu begrenzen. Mit solchen Zeitfenstern sind klare Grenzen gesetzt, die es verhindern, immer weiter zu suchen und schlussendlich wertvolle Arbeitszeit zu vergeuden.
Wollen Sie außerdem für Ihre Kunden rund um die Uhr per Social Media erreichbar sein, sollten Sie auch hier, wie überall sonst, Schichten einteilen. In diesen Schichten können Ihre Mitarbeiter abwechselnd mit dem Dienstgerät Kundenanfragen bearbeiten. So läuft man nicht Gefahr, dass ein Mitarbeiter den zuvor genannten allgegenwärtigen Stress verspürt oder aber zur Beantwortung von Fragen stundenlang herumscrollt.
Insgesamt sollten diese Punkte bereits etwas mehr Struktur in den Umgang mit Social Media am Arbeitsplatz bringen. Natürlich wird man mit fortschreitender Technologie vor immer neuen Herausforderungen stehen und neue Lösungen finden müssen, mit diesen umzugehen. Wir sind uns aber sicher, dass bereits diese kleinen Aspekte einen großen Unterschied im Umgang mit Social Media machen und den Zeitfresser Ablenkung deutlich minimieren.
Quellen:
Studie zum Work-Life-Blending bei Remote-Angestellten in Deutschland (capterra.com.de)
Work-Life-Blending: Wenn Arbeit und Privatleben verschmelzen (hubspot.de)